Das Konsensuspapier der DGK/DGTHG 2020​

Podcast-Serie zu TAVI​

Willkommen zu unserer Podcast-Serie, in der es um das Konsensuspapier der DGK/DGTHG 2020 zur TAVI geht.1 Hier erörtern Professor Helge Möllmann und Professor Achim Vogt aktuelle Erkenntnisse, die in das Konsensuspapier eingeflossen sind und wie sich diese auf das Management von Patienten mit schwerer Aortenklappenstenose (sAS) auswirken.

 

Die Serie besteht aus 4 einzelnen Podcasts, die sich mit diversen Themen aus dem Konsensuspapier der DGK/DGTHG befassen, beispielsweise geänderte Behandlungsempfehlungen, Indikationen für TAVI, Komplikationen und die Umsetzung der Empfehlungen aus dem Konsensuspapier in der täglichen Praxis.

Der Inhalt dieser Podcasts gibt die persönlichen Meinungen der Referenten wieder und entspricht nicht unbedingt der offiziellen Position von Edwards Lifesciences.

Präsentatoren

Prof. Dr. med. Helge Möllmann
St.-Johannes-Hospital Dortmund

Prof. Dr. med. Achim Vogt

Kardiozentrum Köln

Der Inhalt dieser Podcasts gibt die persönlichen Meinungen der Referenten wieder und entspricht nicht unbedingt der offiziellen Position von Edwards Lifesciences.

Sprecher

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Geänderte Behandlungsempfehlungen im Konsensuspapier der DGK/DGTHG 2020

Mit einigen Jahren Zeitverzug wurden nach der Veröffentlichung der Leitlinien der ESC/EACTS im Jahr 2017 die Daten der PARTNER-3-Studie vorgestellt. Diese zeigen eine Überlegenheit* von TAVI gegenüber dem chirurgischen Klappenersatz bei Niedrigrisiko-Patienten und sprechen für die Anwendung der TAVI auch bei Patienten mit niedrigem OP-Risiko und schwerer AS.2-4 Diese Daten werden in zukünftige Versionen der Leitlinien einfließen. Bis zur nächsten Überarbeitung aber können die Aussagen des Konsensuspapiers die Zeit überbrücken.

Das Konsensuspapier der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) und der Deutschen Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie (DGTHG) zur TAVI 2020 empfiehlt:2
≤ 70
Jahre
sAVR
70 - 75
Jahre
TAVI-
Beurteilung
> 75
Jahre
TAVI

*Die PARTNER-3-Studie hat gezeigt, dass TAVI mit SAPIEN 3 bei Niedrigrisiko-Patienten dem chirurgischen Klappenersatz hinsichtlich des primären Endpunkts (Gesamtmortalität, Schlaganfälle insgesamt und Rehospitalisierung) sowie mehrerer vordefinierter sekundärer Endpunkte überlegen ist.

In diesem Podcast erfahren Sie, was Professor Möllmann und Professor Vogt zur TAVI bei Niedrigrisiko-Patienten zu sagen haben.

Spezielle Indikationen für TAVI

Die TAVI hat sich bei einem breiten Spektrum von sAS-Patienten als vorteilhaft erwiesen, zum Beispiel auch bei Patienten mit speziellen Indikationen, die manchmal eine klinische Herausforderung sein können.

 

Patienten mit bikuspider Aortenklappe

  • Eine bikuspide Aortenklappe ist die häufigste kongenitale Anomalie der Aortenklappe; ihre Prävalenz wird auf 1 % der Weltbevölkerung geschätzt.1
  • Bei der Entscheidung für die Behandlung von Patienten mit bikuspider Aortenklappe und einer sAS sind verschiedene medizinische Faktoren zu berücksichtigen, wie zum Beispiel die Morphologie der Klappenverkalkung, Komorbiditäten und anatomische Faktoren.1

Valve-in-Valve-TAVI

  • Angesichts der steigenden Anzahl an implantierten Bioprothesen werden in der Zukunft wahrscheinlich auch mehr Patienten eine Reintervention benötigen.5
  • Die Valve-in-Valve-TAVI kann als Zweiteingriff bei Patienten mit degenerierter chirurgischer Bioprothese oder auch TAVI-Klappe eingesetzt werden.1
  • Bei der Valve-in-Valve-TAVI müssen Indikation und Risikoprofil, die Art der ursprünglichen Klappenprothese und die Anatomie des Patienten berücksichtigt werden.1
  • Die Valve-in-Valve-TAVI hat sich als echte Alternative zu einer chirurgischen Re-Intervention bei Patienten mit insuffizienten Aorten- und Mitralklappen-Bioprothesen erwiesen.6

In diesem Podcast erfahren Sie mehr darüber, inwiefern sAS-Patienten mit speziellen Indikationen von der TAVI-Implantation profitieren können.

Komplikationen und Herausforderungen der TAVI

In diesem Podcast wird erörtert, wie mit unmittelbaren Komplikationen der TAVI-Implantation umzugehen ist. Außerdem werden längerfristige Herausforderungen rund um die Haltbarkeit der Klappe besprochen.

 

 

Schrittmacherimplantation

  • Die Rate an neu implantierten Permanent-Herzschrittmachern lässt sich reduzieren, indem man die geeignete TAVI-Klappe sorgfältig auswählt und die Größe und Positionierung der Klappe mit in Betracht zieht.1
  • In der PARTNER-3-Studie gab es hinsichtlich neu implantierter Schrittmacher 1 Monat nach dem Verfahren keine signifikanten Unterschiede zwischen TAVI mit SAPIEN 3 und dem chirurgischen Klappenersatz (6,5 % der mit TAVI behandelten Patienten bzw. 4,0 % der Patienten mit sAVR).3

Schlaganfall

  • Während der Positionierung oder Implantation einer Klappenprothese können sich Kalkpartikel von der nativen Herzklappe lösen, in den Blutgefäßen embolisieren und einen Schlaganfall verursachen.1
  • Die Verwendung von TAVI-Klappen der neuesten Generation und auch die zunehmende Erfahrung der implantierenden Kardiologen führen zu einer Senkung der Schlaganfallrate.1
  • In der PARTNER-3-Studie war das Schlaganfallrisiko 1 Jahr nach dem Verfahren bei TAVI mit SAPIEN 3 um 62 % niedriger als nach einem sAVR (1,2 % der mit TAVI behandelten Patienten vs. 3,1 % der Patienten mit sAVR,p=0.04).7

Klappenthrombosen

  • Thrombotische Ablagerungen auf den Segeln der TAVI-Klappe können zu einer Prothesendysfunktion führen.1
  • In den meisten Fällen können die thrombotischen Ablagerungen durch eine orale Antikoagulation behoben werden, wodurch sich die klinische Symptomatik sowie die Klappenfunktion verbessern.1

Haltbarkeit der TAVI-Klappen

  • Die Haltbarkeit der Klappenprothese spielt insbesondere bei jüngeren Patienten eine wesentliche Rolle bei der Wahl der Intervention.1
  • In der PARTNER-I- und der PARTNER-II-Studie zeigte sich bei der Nachbeobachtung nach 5 Jahren kein Unterschied bezüglich der schweren Klappendegeneration zwischen herkömmlichen Klappenprothesen und TAVI-Klappen.1
  • Studien zur Langzeithaltbarkeit der TAVI-Klappen laufen derzeit noch.1

In diesem Podcast erfahren Sie mehr über das effektive Management von Komplikationen und Herausforderungen der TAVI.

Das Konsensuspapier in der täglichen Praxis

Das Konsensuspapier der DGK/DGTHG 2020 überbrückt die Zeit bis zur nächsten Aktualisierung der Leitlinien und empfiehlt, alle Patienten über 70 unabhängig vom OP-Risiko zur Beurteilung an ein Herz-Team zu überweisen.1

 

  • Ein wichtiger Faktor für die erfolgreiche Behandlung der AS ist eine gute multidisziplinäre Zusammenarbeit innerhalb des Herz-Teams ebenso wie zwischen dem Herz-Team und dem Kardiologen.1
  • Bei der Therapieentscheidung sind auch anatomische Gegebenheiten zu berücksichtigen. Diese kann das Herz-Team beurteilen und entsprechend die optimale Behandlung für jeden einzelnen Patienten festlegen.1
  • Auch die Präferenz des Patienten ist ein Faktor, der in Betracht gezogen werden sollte.2
  • Der G-BA wird voraussichtlich in Kürze neue Anforderungen an TAVI-Zentren (z. B. Mindestanzahl an Verfahren) bekanntgeben.

In diesem Podcast erfahren Sie mehr über die Auswirkungen des Konsensuspapiers auf Ihre Praxis.

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Referenzen

  • 1Kuck K, et al. Cardiologist 2020;14:182-204.
  • 2Baumgartner H, et al. Eur Heart J 2017;38(36):2739-91.
  • 3Mack MJ, et al. N Engl J Med 2019;380(18):1695-1705.
  • 4Baron SJ, et al. J Am Coll Cardiol 2019;74(23):2833-42.
  • 5Edelman JJ, et al. Innovations 2019;14(4):299–310.
  • 6Shivaraju A, et al. J Am Heart Assoc 2018;7(14):e007767.
  • 7Leon MB & Mack MJ. PARTNER 3 Transcatheter or Surgical Aortic Valve Replacement in Low Risk Patients with Aortic Stenosis. Presented at: ACC 2019. March 17, 2019.

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Warum ein Belastungstest?

  • Es ist wichtig, sAS-Patienten mit maskierten Symptomen zu identifizieren, da ein plötzlicher Tod bei bis zu 6 % der Patienten mit asymptomatischer sAS berichtet wird7
  • Ein Belastungstest bei scheinbar asymptomatischen sAS-Patienten kann Symptome aufdecken, so dass die erforderliche Behandlung rechtzeitig eingeleitet werden kann 4, 8
  • Eine gepoolte Analyse zeigte, dass 49 % (212/434) der scheinbar asymptomatischen sAS-Patienten während des Belastungstests Symptome aufwiesen8

Echokardiographie

Die Echokardiographie kann:
  • eine Stenose bestätigen
  • den Grad der Klappenverkalkung, die linksventrikuläre Funktion und die Wanddicke anzeigen
  • das Vorhandensein anderer assoziierter Klappenerkrankungen und Aortenpathologien erkennen
Faktoren, die bei der Echokardiographie berücksichtigt werden müssen, sind:
  • Klappenfläche
  • Flussrate
  • Mittlerer Druckgradient
  • Ventrikelfunktion
  • Ventrikuläre Größe und Wanddicke
  • Grad der Klappenverkalkung
  • Blutdruck und Funktionsstatus
Hypertone Patienten sollten erneut untersucht werden, wenn sie normotensiv sind4
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